Welchen Sinn haben Öffentliche Bücherschränke?

In einer Gesellschaft, die an vielen Stellen auf wachsenden Konsum ausgerichtet ist, sind die Lebensspannen von Gebrauchsgegenstände oft sehr kurz. Auch Bücher sind davon nicht ausgenommen, müssen aber natürlich nicht gleich im Müll landen oder für Jahre in Regalen einstauben, nur weil sie ausgelesen oder nicht mehr von Interesse sind.

Ein öffentlich zugänglicher Bücherschrank fungiert als Zwischenort. Hier können Bücher darauf warten, ein neues Zuhause oder neue Leser*innen zu finden. Sie laden Neugierige und Interessierte ein, in den vorhandenen Büchern zu stöbern und eigene Buchspenden zu hinterlassen.

Natürlich gibt es auch in vielen Einrichtungen Tauschregale, aber hier muss meist erst eine Türschwelle überwunden werden. Man muss den Ort kennen, um ihn nutzen zu können. Öffentliche Bücherschränke können einem zufällig begegnen. Niemand muss um Erlaubnis gefragt werden. Mitnehmen ist jederzeit erlaubt. Das senkt die Hemmschwelle zuzugreifen.

Warum gibt es „MagdeBuch“?

In vielen Städten funktioniert das Konzept bereits gut. Ob Telefonzelle, Bücherfach oder Kiste mit Dach. Die Erfahrungen sind meist durchgängig positiv. Bücherschränke im öffentlichen Raum erzeugen eine angenehme Atmosphäre, bieten Anlässe, kurz inne zu halten oder miteinander ins Gespräch zu kommen.

Magdeburg hat viele schöne Plätze und Orte, die Menschen im Alltag nutzen und mit einem Öffentlichen Bücherschrank aufgewertet werden können. Mit Unterstützung engagierter Menschen und Organisationen wird es sicher möglich sein, die Zahl öffentlich zugänglicher Bücherschränke deutlich zu erhöhen. So werden Themen wie Bildung, Sprache und Lesen in den Fokus gerückt und Zugänge zu kostenfreier Literatur geschaffen. Durch Aktionen, Lesungen oder Veranstaltungen können die Plätze rund um die Bücherschränke belebt und für verschiedene Altersgruppen interessant gestaltet werden.